COVID-19-Pandemie in Israel

Krankenwagen von Magen David Adom in Tel Aviv

Die COVID-19-Pandemie in Israel war ein regionales Teilgeschehen der weltweiten COVID-19-Pandemie. Ursache dieser Pandemie war das Virus SARS-CoV-2.

COVID wurde in Israel erstmals bei einer Israelin diagnostiziert, die eine Kreuzfahrt auf der Diamond Princess gemacht hatte. Dort war COVID ausgebrochen.

Mitte März 2020 begann in Israel eine erste COVID-Welle; sie war schwächer und schneller vorbei als in vielen anderen Ländern. Die damalige Regierung unter Premierminister Netanjahu verkündete am 19. März 2020 einen Notstand, Social-distancing-Maßnahmen und Einreisebeschränkungen. Ab dem 26. April wurden diese schrittweise gelockert. Am 6. Juli, einem Tag mit 1.385 registrierten Neuinfektionen, verhängte die Regierung neue Distanzregelungen. Die Zahl der Neuinfektionen blieb im Juli und im August relativ stabil.

Im September 2020, nach dem Ende der Sommerferien, stieg die Zahl der Neuinfektionen stark, unter anderem an Schulen und in Universitäten. Überproportional betroffen waren Regionen, in denen viele ultra-orthodoxe oder arabische Israelis wohnen.[1] Israel war damals (gemessen an der Bevölkerungszahl von neun Millionen) das am stärksten betroffene Land der westlichen Welt. Im Oktober 2020 ging die zweite Welle stark zurück. Von Anfang Dezember bis Mitte Januar 2021 stieg die Zahl der Neuinfektionen und der Toten erneut; anschließend zeigte eine schnelle Impfkampagne mit dem Biontech-Impfstoff Wirkung. Israel dokumentierte die Impfkampagne umfassend, was im eigenen Interesse, im Interesse von Biontech und auch von weltweitem Interesse war. Die dokumentierten Daten wurden zu Statistiken zusammengefasst und ermöglichen wertvolle epidemiologische Erkenntnisse. Netanjahu trieb die Impfkampagne voran[2] (auch um seine Chancen und die seiner Partei Likud bei der Parlamentswahl am 23. März 2021 zu verbessern).

Am 21. Februar 2021 wurden für COVID-Geimpfte und COVID-Genesene unter anderem Fitness-Studios, Hotels, Theater und Sportereignisse geöffnet. Sie weisen sich mit einem Grünen Pass als Berechtigte aus. Auch für Nicht-Geimpfte oder Nicht-Genesene wurden Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Gebetshäuser geöffnet.[3]

Vom 24. April bis zum 19. Juni 2021 wurden nur unter 100 Neuinfektionen pro Tag registriert. Mitte Juni 2021 hob Israel die Maskenpflicht in geschlossenen Räumen fast komplett auf – eine Woche später führte sie sie wieder ein.[4] Grund dafür war die Ausbreitung der Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus auch in Israel. Sie wurde am Flughafen Ben Gurion nach Israel eingeschleppt. Dort sollten eigentlich alle Einreisenden einen COVID-Test machen müssen – sie wurden aber ungetestet durchgelassen, als die Teststation überlastet war.[5][6] Israels Regierung empfahl auch 12- bis 15-Jährigen eine Corona-Schutzimpfung. Touristen durften (anders als zeitweise geplant) auch im Juli 2021 nicht nach Israel einreisen.[6] Tourismus ist für Israel ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Für den 1. Juli wurden 328 Neuinfektionen an einem Tag registriert, sieben Tage später 534 (= + 63 %) und weitere sieben Tage später (15. Juli 2021) 1118 (= + 109 %). Seit dem 21. Juli waren einige Regeln wieder verschärft.[7] Am 17. August 2021 wurden 7.913 Neuinfektionen registriert.

Israel bot Menschen ab 40 eine dritte Impfdosis an. Daten deuteten darauf hin, dass der Infektionsschutz gegen die Delta-Variante mit der Zeit nachlässt.[8]

Ende August 2021 wurden über 10.000 Neuinfiziere registriert.[9]

Am 22. Dezember 2021 kündigte Ministerpräsident Naftali Bennett an, Israel wolle bestimmte Personengruppen möglichst schnell zum vierten Mal gegen das Coronavirus impfen, weil die Omikron-Variante sich rasant ausbreite.[10]

Im Januar und Februar 2022 traf eine Infektionswelle Israel, die viel höher war als die bisherigen drei Wellen (siehe Abschnitt 'Statistik'). Am 6. Februar 2022 wurde der grüne Pass in Israel weitgehend abgeschafft.[11]

  1. faz.net vom 3. September 2020: Steigende Zahlen und wachsender Widerstand in Israel
  2. Die COVID-19-Impfquoten – in Deutschland und der Welt. Abgerufen am 17. März 2021.
  3. Schwache Impfstoffnachfrage belastet Biontech. In: handelsblatt.com. 23. September 2023, abgerufen am 9. März 2024.
  4. tagesschau.de vom 24. Juni (9:22 Uhr)
  5. FAZ.net vom 24. Juni 2021: Geimpfte in Israel neu infiziert
  6. a b tagesschau.de
  7. faz.net: Israel überschreitet wieder 1000er-Marke
  8. spiegel.de vom 21. August 2021: Die irreführende Statistik der geimpften Krankenhauspatienten
  9. FAZ.net: Neue Corona-Welle zu Schulbeginn
  10. Christian Meier / FAZ.net: Israel will mit vierter Impfung beginnen
  11. tagesschau.de

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